©Foto: Cornelia Daig-Kastura
Die Gedenktafel am Alten Rathaus an der Unteren Brücke war in den letzten Jahren immer wieder das Ziel von Farbanschlägen, welche für die Reinigung erhebliche Kosten für die Stadt nach sich zogen (siehe Bild). Im Stadtrat wurde die Problematik in letzter Zeit wiederholt thematisiert und nach möglichen Lösungen gesucht. Die Bamberger SPD-Stadträtin Sabine Sauer hat nun namens ihrer Fraktion einen Antrag auf Anbringung eines Zusatzschildes neben der Gedenktafel von 1957 auf der Unteren Brücke gestellt.
In der letzten Vollsitzung des Stadtrats war beschlossen worden, auf der Unteren Brücke eine Videoüberwachung zu installieren, um vor weiteren Beschädigungen der Gedenktafel von 1957 abzuschrecken. Vorausgegangen war eine Diskussion im Ältestenrat mit dem Ergebnis, dass die Tafel mit der wenig kritischen Haltung zum NS-Regime ein wichtiges Zeitdokument sei und nicht entfernt werden dürfe.
Auf der anderen Seite ist nach Ansicht der SPD-Fraktion "wohl unstrittig, dass der unkommentierte Text der Tafel von 1957 – trotz des Anbringens der zweiten Tafel – dem Ansehen Bambergs schadet". Und dies umso mehr, als die Tafel an einem der zentralsten Orte der Stadt angebracht ist.
Um beiden Gedankengängen Rechnung zu tragen und vor allem auch um die Überlegungen des Ältestenrats transparent zu machen, stellte Sabine Sauer daher bei der Stadtverwaltung den Antrag, neben der Gedenktafel von 1957 ein erklärendes Schild anzubringen, auf welchem die Stadt deutlich macht, dass der umstrittene Text von 1957 ein zeithistorisches Dokument ist und als solches betrachtet werden muss.